Zum Abschluss der jüdischen Kulturtage

Zum Abschluss der jüdischen Kulturtage

Zum Abschluss der jüdischen Kulturtage

# Kirchengemeinde

Zum Abschluss der jüdischen Kulturtage

Pfarrerin Anne Bremer berichtet aus der Stephanikirche:

„Am 9. November 2021 fand in der Stephanikirche eine Gedenkveranstaltung statt. Sie bildete auch den Abschluss der jüdischen Kulturtage in Aschersleben. Wir haben auf die Geschehnisse vom 9. und 10. November 1938 geblickt: Adolf Hitler erteilte Goebbels den Befehl zum reichsweiten Pogrom gegen die deutschen Juden. Goebbels gab diese Anweisung weiter und knapp zwei Stunden später brannten die ersten jüdischen Gebäude. Dieser Befehl kam auch hier in Aschersleben an. Die NSDAP war gerade auf einer Versammlung im Bestehornhaus.

Im Rahmen der Gedenkveranstaltung hörten wir auch Worte von Walter Wolff, einem Ascherslebener, der viele Jahre später interviewt wurde und seine Erinnerungen an diese Nächte erzählte. Für mich erschütternd war, dass er von den freundlichen Mitmenschen aus Aschersleben sprach. Es waren ja die Kunden seiner Eltern. Sie waren sehr freundlich. Aber sie haben die Fenster eingeworfen und ihn nach Buchenwald geschickt.

Aus den Erinnerungen, der Einsicht, dass wir Verantwortung haben für die Geschichte und für das Heute, haben wir uns zur Wachsamkeit bekannt: – Wachsamkeit gegenüber den Nachfahren der Opfer. – Wachsamkeit gegenüber Menschenrechtsverletzungen, die sich in unserem Ort, in unserer Stadt innerhalb unseres Blickfelds ereignen. – Wachsamkeit gegenüber einem Wiederaufleben der alten nationalistischen Muster in neuem Gewand! – Wachsamkeit gegenüber der Diskriminierung anders denkender oder anders gläubiger Menschen. Versuchen wir gemeinsam, diese Wachsamkeit für uns zu leben.

Die musikalische Umrahmung gestaltete das Duo Dudaim: Wojti Swialek (Gitarre) und Claudia Krebs (Flöte und Gesang). Es war wunderbare Klezmermusik. Man hörte und fühlte die Sehnsucht, das Leid und die Freude heraus. Danke.“

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