Ein Tag im Leben von Johanna Bernstengel

Ein Tag im Leben von Johanna Bernstengel

Ein Tag im Leben von Johanna Bernstengel

# Ein Tag im Leben von ...

Ein Tag im Leben von Johanna Bernstengel

Bei „Ein Tag im Leben von ...“ lassen haupt- und ehrenamtlich Tätige die Leser*innen für einen Tag an ihrem Alltag teilhaben. Erfahren Sie mehr über den Menschen, seinen Beruf, seine Hobbys und manchmal auch etwas über sein Haustier. ;-)


Morgens um kurz vor sieben koche ich meinen Kaffee mit frisch gemahlenen Bohnen. Das riecht immer so gut. Kurz vor oder nach den 7 Uhr-Nachrichten lese ich die Tageslosung. Weil mir das Kaffeetrinken im Café so fehlte, habe ich am ersten Lockdown-Tag meinen Kaffee und die Tageslosung in meinen Whats-App-Status und bei Facebook hochgeladen. Das mache ich jetzt immer noch. Denn mir gefällt der Gedanke, dass andere so „mit mir“ den Kaffee trinken und nebenbei auch noch ein Bibelwort lesen.


Bis halb acht ist es ruhig. Aber spätestens dann macht mein Kater Bogomir auf sich aufmerksam und möchte, dass ich ihm die Tür nach draußen öffne.
Ich gehe ins Büro, schaue ich in die Geburtstagsliste und lese meine Mails. So ab acht klingelt das Telefon, manchmal klingeln auch das Mobiltelefon und das Festnetztelefon gleichzeitig. Dann bin ich dankbar für die Ruhe am Morgen. Um neun kommt unsere Gemeindesekretärin. Dann schauen wir, was anliegt. Meistens werden dabei durch das Klingeln des Telefons unterbrochen, das ist sozusagen das Zeichen, dass es jetzt los geht. Um kurz vor halb zehn fahre ich dann los, denn um zehn beginnt der Gottesdienst im Seniorenheim in Aschersleben. Wenn ich zurück komme, dann sehe ich unsere Sekretärin noch einmal kurz. Sie sagt mir, wen ich zurückrufen soll und dann fahre ich schon los zum nächsten Termin, einem Trauergespräch.

Als Pfarrerin von fünf Gemeinden fahre ich ziemlich viel Auto. Währenddessen höre ich meistens Hörbücher oder Deutschlandfunk Kultur.
Wenn ich mehr Zeit habe, gehe ich gern zu Fuß. Ich liebe es, zu Fuß unterwegs zu sein und durch „meine“ Orte zu gehen. Das tut mir richtig gut und ich freue mich immer, wenn ich zufällig Menschen auf der Straße treffe und in ein kurzes Gespräch komme, deswegen trage ich so gern die Grußkarten zum Geburtstag selbst aus.
Predigten schreibe ich oft am Nachmittag oder spät am Abend, wenn ich tagelang nachgedacht habe und etwas „Druck auf dem Kessel“ ist, der die Buchstaben aus mir herauskommen lässt.
 
Normalerweise habe ich viele Abendtermine, coronabedingt fallen die persönlichen Treffen meist aus. Deshalb telefoniere ich zur Zeit abends viel oder ich habe Video-Konferenzen.

Natürlich fehlt bei den Video-Konferenzen auch etwas, aber sie haben auch einen riesigen Vorteil: Mein Kater freut sich, mir Gesellschaft leisten zu können. 

Johanna Bernstengel ist seit dem Mai 2020 Pfarrerin im Pfarrbereich Gatersleben zu dem die Gemeinden Friedrichsaue, Gatersleben, Nachterstedt, Neu Königsaue und Schadeleben gehören.

Kennen Sie eigentlich Ihre Andacht in der St.-Annen-Kirche von Schadeleben?

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