Verabschiedung des Oscherslebener Kantors Werner Jankowski

Verabschiedung des Oscherslebener Kantors Werner Jankowski

Verabschiedung des Oscherslebener Kantors Werner Jankowski

# Musik

Verabschiedung des Oscherslebener Kantors Werner Jankowski

Am Sonntag, dem 19. Juli 2020, wurde Werner Jankowski (66) in der St-Nicolai-Kirche in Oschersleben feierlich von seinem Dienst im Kirchenkreis Egeln entpflichtet. Seit 2011 arbeitete er als Kantor und Orgelsachverständiger sowie als Leiter und Lehrer im Kompetenzzentrum für Orgel und Harmonium (Groß Germersleben) und setzte sich dabei unermüdlich für die Bewahrung kirchenmusikalischer Werte ein.
Den Gottesdienst leiteten Vertretungspfarrer Thomas Weigel und Superintendent Matthias Porzelle. Und obwohl es sein Ehrentag war, ließ Jankowski es sich nicht nehmen, auch diesen musikalisch zu gestalten. Seine langjährigen Kollegen, Kreiskantor Thomas Wiesenberg und Kantor Carsten Miseler, sowie seine Partnerin Friedburg Unger begleiteten ihn dabei mit Gesang, Orgel und Trompete. Auf Wunsch Jankowskis legte Porzelle in seiner Predigt den Schwerpunkt auf ein Werk von Günter Rutenborn: den Psalm 92 (Evangelisches Gesangbuch - Lied Nr. 284), den Rutenborn 1971 aus dem Ungarischen übertrug. Anhand dieses Psalms verdeutlichte Porzelle, wie wichtig es ist, nicht nur über Gott sondern auch mit Gott zu sprechen. In diesem Sinne begann Carsten Miseler mit „Das ist köstlich, dir zu sagen Lob und Preis! ...“ das vierstrophige Psalm-Lied.

Nach der Entpflichtung durch Superintendent Matthias Porzelle folgte für Jankowsi, der 2019 mit dem „Ehrenamtspreis der Stadt Oschersleben“ ausgezeichnet worden war, eine Ansprache von Kreiskantor Thomas Wiesenberg. Dieser hob vor allem Jankowskis Engagement in der Chorleitung, der Leitung der Flötengruppe und als Orgellehrer hervor. Er dankte ihm für die langjährigen Projekte zur Erhaltung der Orgelkultur: unter anderem der Oscherslebeber Orgelzeit, der Orgelvespern in Neindorf und Gunsleben und der vielen Orgelworkshops für Erwachsene und für Kinder. Vor allem die ehrenamtliche Errichtung des "Kompetenzzentrums für Orgel und Harmonium" in Groß Germersleben ist ein herausragendes Verdienst. Zuletzt wirkte Jankowski vor allem bei den Online-Gottesdiesten und -Andachten des Kirchenkreises Egeln mit, da Konzerte mit Publikum während der Corona-Zeit nicht möglich waren.

Viele Gäste der gut gefüllten Kirche nutzten die Gelegenheit, dem gebürtigem Berliner ihren Dank auszusprechen: Rainer Bückner, Vorsitzender des Gemeindekirchenrats Oschersleben, übergab eine Orgelpfeife; das Ehepaar Hanusch vom Chor Oschersleben einen Birnbaum; Ingeborg Gehrke im Namen des Förderverein Schloss Neindorf einen großen Blumenstrauß. Prof. Dr. Dr. Reinhard Nehring dankte ihm insbesondere für die schönen Orgelvespern in der Schlosskirche Neindorf und übergab augenzwinkernd eine Flasche Wein und einen Gutschein für eine Sitzauflage für die Bank in Jankowskis Garten, wohl wissend, dass dieser seinen Ruhestand als „Unruhestand“ plant. So möchte Werner Jankowski in den nächsten Jahren ein Projekt zur Katalogisierung und Dokumentation des Erhaltungszustands der 174 Orgeln im Kirchenkreis Egeln umsetzen. Denn der Kantor spielt nicht nur - seine Ausbildung zum Orgelsachverständigen befähigt ihn auch, sich professionell um die Erhaltung der Instrumente zu kümmern. Auf die Frage, worauf er sich jetzt besonders freue, antwortete er, dass er mehr Zeit fürs Lesen habe. Er mag Belletristik, Biografien und geschichtliche Abhandlungen ... und er möchte natürlich viel Orgelspielen. So ist das mit der Liebe zur Musik - die bleibt auch über das Berufsleben hinaus sehr innig.

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